Verdicktes Endometrium

Was ist eine verdickte Gebärmutterschleimhaut oder Endometriumhyperplasie?

Veröffentlicht: 23 Mai 2023|Aktualisiert: 23 Mai 2023|Über assistierte Reproduktion.|

Eine verdickte oder hyperplastische Gebärmutterschleimhaut ist ein Problem, das auftritt, wenn sich die innere Auskleidung der Gebärmutter stark verdickt. Diese Schleimhaut ist die Schicht, in der sich der Fötus während der Schwangerschaft einnistet. Während der Menstruation verändert sie ihre Form.

Im Allgemeinen wird eine verdickte Gebärmutterschleimhaut durch ein hormonelles Ungleichgewicht zwischen den Hormonen Östrogen und Progesteron verursacht, die den Menstruationszyklus regulieren. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass die Zellen der Gebärmutterschleimhaut übermäßig wachsen. Das häufigste Anzeichen für diese Wucherung sind vaginale Blutungen, die meist bei Frauen über 45 Jahren auftreten. Je nach den Veränderungen, die bei einer verdickten Gebärmutterschleimhaut zu beobachten sind, teilt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Endometriumhyperplasie in vier Kategorien ein: einfach, komplex, atypisch einfach und atypisch komplex.

In den ersten beiden Fällen haben die Zellen des Endometriums ein normales Aussehen. Wenn wir eine Zelle als atypisch bezeichnen, liegt das daran, dass sie mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einer Krebszelle entarten kann. Somit besteht bei der dritten und vierten Kategorie ein erhöhtes Risiko, Gebärmutterkrebs zu entwickeln. Bei einer atypisch komplexen Endometriumhyperplasie besteht ein Gebärmutterkrebsrisiko von 29%. Aus diesem Grund sollten Sie sich einmal jährlich von einem Gynäkologen untersuchen lassen und jede Veränderung Ihrer Blutungen unbedingt melden. Das gilt auch für Blutungen, die nach Eintreten der Menopause vorkommen.

Symptome einer verdickten Endometriumhyperplasie

Wie bereits erwähnt, ist das häufigste Symptom einer verdickten Gebärmutterschleimhaut eine anormale Menstruationsblutung oder eine Blutung, die zwischen den Perioden auftritt. Weitere Symptome sind ungewöhnlich starke Blutungen, oder solche, die nach Eintreten der Menopause auftreten. Sehr starke Blutungen können sogar zu einer Eisenmangelanämie führen.

Auch Beckenschmerzen oder Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr) kommen als Symptome in Frage. Viele dieser Symptome treten verstärkt beim Übergang zur Menopause auf, die oft mit unregelmäßigen Blutungen verbunden ist. Es ist aber auch möglich, dass eine Frau mit einer verdickten Gebärmutterschleimhaut überhaupt keine Symptome verspürt.

Eine Endometriumhyperplasie wird in der Regel bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt. Anhand des Ultraschallbilds wird darüber entschieden, ob eine Hysteroskopie zur Betrachtung des Gebärmutterinneren notwendig ist. Auch eine Biopsie zur Entnahme von Gewebeproben in den Bereichen des Gebärmutterinneren, in denen Veränderungen vermutet werden, kann in Betracht gezogen werden.

Risikofaktoren für eine verdickte Gebärmutterschleimhaut

Gibt es besondere Faktoren, die eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut begünstigen können? Da eine Endometriumhyperplasie bei Frauen unter 35 Jahren nur selten auftritt, ist die Perimenopause ein Risikofaktor. Es gibt aber auch andere Faktoren wie

  • Polyzystisches Ovarsyndrom
  • Endometriose
  • Diabetes oder Fettleibigkeit
  • Nie schwanger gewesen zu sein
  • Vorherige Brust-, Eierstock- oder Dickdarmkrebserkrankungen (mit Tamoxifen-Behandlung oder Bestrahlung des Beckens)

Verdickte Gebärmutterschleimhaut in den Wechseljahren

In den Wechseljahren muss die Gebärmutterschleimhaut geradlinig und dünn sein, da die Eierstöcke ihre Funktion eingestellt haben und die Hormone Östrogen und Progesteron nicht mehr produzieren. Eine verdickte Gebärmutterschleimhaut bei einer Frau in den Wechseljahren ist immer anormal und muss untersucht werden.

Behandlung einer verdickten Gebärmutterschleimhaut

Die Behandlung einer verdickten Gebärmutterschleimhaut hängt von der Art der Endometriumhyperplasie ab. Das Behandlungsspektrum reicht von der Hormontherapie (in Form einer Pille, einer Hormonspirale oder einer Injektion) bis zur Radikaloperation bei einem sehr hohen Krebsrisiko. Hierbei wird die Gebärmutter entfernt.

Wie nachfolgend gezeigt wird, muss bei einer gutartigen Hyperplasie zunächst die hormonelle Situation korrigiert werden, zum Beispiel durch eine Diät zur Gewichtsabnahme (wenn die Ursache Übergewicht ist) oder mit der Antibabypille bei Frauen mit polyzystischen Ovarien. Erst danach käme die eigentliche Hormontherapie. Handelt es sich jedoch um eine Hyperplasie, bei der Zellveränderungen vorliegen, wird davon ausgegangen, dass es sich um eine Krebsvorstufe handelt. In diesem Fall wäre eine Operation die erste Therapieoption.

Hormontherapie bei Endometriumhyperplasie

Einige Hyperplasietypen reagieren auf Hormongaben. Sie resultieren aus einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron, das zu einer Überstimulation der Gebärmutterschleimhaut führt. In der Folge können die Drüsenzellen übermäßig wachsen und wuchern. Eine solche Therapie wird empfohlen, wenn die Endometriumzellen trotz der Verdickung Gebärmutterschleimhaut eine normale Struktur haben, so dass nur ein geringes Krebsrisiko besteht.

In diesem Fall genügt eine Hormonbehandlung mit Gestagenen. Manchmal bilden sich die Veränderungen sogar spontan zurück, da die Hormonbehandlung darauf abzielt, den Progesteron- und Östrogenspiegel im Körper der Frau zu senken. Hierdurch wird die Menstruationsblutung gestoppt und die Symptome des hormonellen Ungleichgewichts werden gelindert.

Radikaloperation zur Behandlung einer Endometriumhyperplasie

Die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut als solche gilt noch nicht als Krankheit. Wenn es sich aber um eine atypische Hyperplasie handelt, ist die Sache ernster, da dieser Zustand zu Gebärmutterschleimhautkrebs führen kann. In der Regel ist bei einer solchen Diagnose eine prophylaktische Entfernung der Gebärmutter angezeigt. Mitunter sind allerdings auch Frauen von einer solchen Krankheit betroffen, die ein Kind zur Welt bringen wollen. In diesen Fällen wird eine Hormonbehandlung durchgeführt, wobei die Frau unter ständiger ärztlicher Aufsicht stehen muss.

Besteht das Risiko eines Endometriumkarzinoms, muss eine Biopsie durchgeführt werden. Das entnommene Schleimhautfragment wird unter Laborbedingungen untersucht, um danach über eine Radikaloperation zu entscheiden. Bei einer Hyperplasie mit Atypien wird üblicherweise eine Endometriumbiopsie durchgeführt, um den Befund zu bestätigen. Ist dies der Fall, ist eine vollständige Hysterektomie, also die Resektion der gesamten Gebärmutter, angezeigt.

Wie wirkt sich eine verdickte Gebärmutterschleimhaut auf die Schwangerschaft aus?

Das Hormon Progesteron und die Östrogene sind für die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Aufnahme der befruchteten Eizelle verantwortlich. Wenn sich bei einem Ungleichgewicht dieser Hormone eine Wucherung der Gebärmutterschleimhaut einstellt, kann dies die Chancen auf eine Schwangerschaft beeinträchtigen. Die Gebärmutterschleimhaut, in der sich der Embryo einnisten muss, wird zu einem ungünstigen Nährboden für die Entstehung einer Schwangerschaft. Es ist daher ratsam, bei derartigen Problemen einen Arzt zu verständigen.

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