Die Mutterschaft ist eine aufregende Zeit im Leben einer Frau, aber sie kann auch eine Achterbahnfahrt voller Herausforderungen und Ungewissheiten sein. Eine der kompliziertesten Situationen, die eine Frau mit Kinderwunsch durchlaufen kann, ist eine Fehlgeburt. Dieser schmerzhafte Prozess wirft viele Fragen auf und ist ein schwerer Schlag für die Motivation.
Viele Frauen fragen sich nach den möglichen Ursachen, um diese in Zukunft nach Möglichkeit zu vermeiden. Sie wollen wissen, wie lange es dauert, bis sie nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden können, wie lange sie warten müssen, um es erneut zu versuchen, und ob es irgendwelche Risiken gibt. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die wichtigsten Gründe einer Fehlgeburt, wie lange Sie bis zu einem erneuten Versuch warten sollten und die Chancen auf eine erneute Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt.
Wenn Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, ist es in der Regel möglich, schwanger zu werden, sobald der Eisprung wieder einsetzt. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie in diesem Beitrag. Eine Schwangerschaft kann zwei Wochen nach einer Fehlgeburt eintreten, aber es kann je nach der Person und ihren Umständen auch länger dauern.
Was sind die Ursachen einer Fehlgeburt?
Eine Fehlgeburt ist der Verlust einer Schwangerschaft vor der 20. Woche. Die meisten Fehlgeburten werden nicht durch etwas verursacht, was die Mutter getan oder unterlassen hat; sie sind vielmehr unvorhersehbar und sehr oft unvermeidbar. Nachfolgend einige mögliche Ursachen.
Genetische Anomalien
Das Baby erhält die Hälfte seiner genetischen Information in Form von Chromosomen von der Eizelle und die andere Hälfte von der Samenzelle. Diese Gesamtheit des genetischen Materials besteht aus 46 Chromosomen und ist unter den Namen Karyotyp bekannt. Wenn eine der beiden Keimzellen – die Eizelle oder die Samenzelle – zu viele oder zu wenige Chromosomen hat, kommt es zu Problemen, die häufig eine frühe Fehlgeburt verursachen. Studien von wiederholten Fehlgeburten haben erwiesen, dass bei etwa 5% der Paare einer der Partner Träger einer Chromosomenveränderung ist, von der er oder sie nichts wusste. Das Alter des Mannes oder der Frau hat keinen Einfluss auf die Chromosomenveränderungen, da diese Informationen von Geburt an gleich sind. Was sich mit dem Alter ändert, ist die Qualität der Keimzellen, und diese bestimmen, dass der entstehende Embryo später Chromosomenveränderungen aufweisen kann.
Hormonelle Probleme
Auch Hormonelle Störungen können zu Fehlgeburten führen. Dank einer Hormonachse funktioniert der Menstruationszyklus der Frau wie ein Präzisionsuhrwerk. Jede Störung dieser Achse führt dazu, dass die Uhr stehen bleibt oder unrund läuft. So können beispielsweise ein Progesteronmangel oder eine Schilddrüsenstörung Fehlgeburten verursachen. Das Gleiche gilt für Diabetes.
Probleme in der Gebärmutter
Bestimmte Zustände der Gebärmutter (z. B. ein Uterus-Septum) können das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Sie werden häufig diagnostiziert, wenn eine Frau versucht, schwanger zu werden.
Infektionen und chronische Krankheiten
Wenn bestimmte Infektionen oder chronische Krankheiten nicht richtig kontrolliert werden, können sie ebenfalls zu Fehlgeburten führen. Die bakterielle Vaginose ist die häufigste dieser Krankheiten. Die mit dieser Gleichgewichtsstörung der Bakterienflora verbundenen Risiken können durch Vaginalspülungen oder ungeschützten Geschlechtsverkehr noch erhöht werden.
Gerinnungsprobleme können die normale Durchblutung der Plazenta beeinträchtigen und ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko bedeuten.
Mütterliche Faktoren
Auch ein fortgeschrittenes Alter der Mutter, Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen das Risiko einer Fehlgeburt.
Traumen oder Verletzungen
Ein vorzeitiger Verlust der Frucht kann auch durch einen Unfall oder einen Sturz in der Frühphase der Schwangerschaft ausgelöst werden.
Wie lange sollte eine Frau warten, bevor sie erneut versucht, schwanger zu werden?
Die Beantwortung dieser Frage hängt ganz von den persönlichen Umständen der Frau und den Empfehlungen des Arztes ab. Damit sich der Körper erholen kann, wird empfohlen, vor einem erneuten Versuch mindestens einen vollen Menstruationszyklus abzuwarten.
Ein erneuter Versuch ist auch eine persönliche Entscheidung. Eine Fehlgeburt ist eine schmerzhafte Situation, in der sich viele Frauen emotional nicht in der Lage fühlen, nach kurzer Zeit einen neuen Versuch zu unternehmen. Oftmals sind mehrere Monate nötig, um den Verlust zu verarbeiten.
Wann verschwindet das Schwangerschaftshormon nach einer Fehlgeburt?
Das menschliche Choriongonadotropin (hCG) ist das Hormon, das bei einem positiven Schwangerschaftstest nachgewiesen wird. Es wird vom Körper während der Schwangerschaft gebildet. Theoretisch verschwindet es innerhalb von höchstens 10 Wochen nach einer Fehlgeburt aus dem Blutkreislauf. In einigen Fällen kann es jedoch länger dauern, bis sich der hCG-Spiegel wieder normalisiert. Bevor Sie erneut versuchen, schwanger zu werden, sollten Sie auf jeden Fall warten, bis der hCG-Spiegel auf Null sinkt.
Wie hoch sind die Chancen auf eine Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt?
Die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt stehen gut, und den meisten Frauen (85 %) gelingt sie. Aber diese Chancen hängen immer von den Umständen einer jeden Frau ab. Faktoren, wie die oben genannten können den späteren Erfolg beeinflussen.
Ist es ein Risiko, wenn man weniger als 6 Monate nach einer Fehlgeburt bis zu einer neuen IVF abwartet?
Bei einer In-vitro-Fertilisation (IVF) nach einer Fehlgeburt gilt es einige Punkte zu bedenken. Die meisten Experten empfehlen, mindestens einen vollen Menstruationszyklus abzuwarten, bevor Sie sich einer neuen IVF unterziehen, aber diese Empfehlungen können je nach den individuellen Umständen einer Frau variieren. Die Entscheidung sollte immer in Absprache mit einem Facharzt für Fruchtbarkeit getroffen werden.
Jede Schwangerschaft ist ein einzigartiger Prozess, und viele Frauen können mit der Unterstützung eines Experten für Fruchtbarkeit nach einer Fehlgeburt eine erfolgreiche Schwangerschaft erreichen.