Frauen mit Spermaallergie

Veröffentlicht: 26 März 2014|Aktualisiert: 8 Juni 2022|Über assistierte Reproduktion.|

Es handelt sich hierbei um eine ungewöhnliche Hautreaktion bei Frauen, die sich emotional auf das Partnerleben auswirken kann

Spermaalergie ist eine nicht häufig vorkommende Störung bei Frauen und wird oftmals falsch diagnostiziert, da man sie mit anderen Hautleiden verwechselt. Ihre Symptome sind Rötungen und Juckreiz der Haut, wenn diese mit dem Sperma in Kontakt kommt. Als Folge dieser Störung kann die Allergie sich auch nachteilig auf das Privatleben des Paares auswirken.

Frauen, die unter dieser Allergie leiden, stellen sie für gewöhnlich im Alter zwischen 20 und 30 Jahren fest. Die häufigsten Anzeichen sind Juckreiz, Brennen und sog. Erytheme – also Hautrötungen – in der Vagina. Diese Symptome tauchen normalerweise unmittelbar nach dem Spermakontakt oder sogar bis zu einer Stunde danach auf.

Die Hautreaktion tritt auf, weil die Frau auf die im Sperma vorhandenen Proteine allergisch ist, genauer gesagt auf die Glykoproteine der Prostata. Trotz der dadurch auftretenden Beschwerden beweisen zahlreiche klinische Untersuchungen, dass die Allergie sich nicht auf die Fruchtbarkeit der Frau auswirkt.

Eine schwer zu diagnostizierende Störung

Die erste Diagnose dieser Allergie fand in den Fünfziger Jahren statt. Trotzdem und aufgrund des relativ geringen Auftretens wird sie oftmals mit anderen Hautallergien, Scheidenentzündung, Geschlechtskrankheiten oder sogar mit Allergien gegen ein durch den Samen übertragenes Nahrungsmittel verwechselt.

Die letzte Studio über Spermaallergie wurde im Universitätskrankenhaus von Manchester durchgeführt. Daran nahmen Frauen im Alter zwischen 19 und 29 Jahren teil, die alle die Anzeichen dieser Allergie aufwiesen. Anschließend wurden drei verschiedene Tests mit drei unterschiedlichen Samenproben des jeweiligen Partners durchgeführt, bei denen durch Trennung die Spermien vom der Samenflüssigkeit getrennt wurden. Es konnte schließlich festgestellt werden, dass die Frauen nur beim unbehandelten Sperma Reaktionen zeigten und man daraus folgerte, dass die Allergie auf dessen Proteine zurückzuführen ist.

Auswirkung auf das Geschlechtsleben

Das emotionale Gleichgewicht des Paares kann durch dieses Problem jedoch beeinträchtigt werden. Nach dem Auftreten dieser Beschwerden können Stress und Nervosität die Folge sein, was jedoch durch die Verwendung eines Kondoms während des Geschlechtsverkehrs verringert werden kann, so dass die Symptome der Allergie auf ein Minimum reduziert werden.

In extremen Fällen, wenn die von der Allergie hervorgerufenen Beschwerden und die möglichen Komplikationen einen ungeschützten Geschlechtsverkehr nicht zulassen, kann das Paar auf eine assistierte Reproduktionstechnik zurückgreifen, um so eine Schwangerschaft herbeizuführen.

Literaturangaben

Testing for hipersensitivity to seminal fluid-free spermatozoa

    . M. Carroll, G. Horne, R. Antrobus, C. Fitzgerald, D. Brison, M. Helbert. Central Manchester University Hospitals NHS Foundation Trust. Human Fertility. The British Fertility Society, UK. June 2013

 

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