Bei dem von der Klinik Eugin veranstalteten Event kamen 300 Fachleute aus dem Medizinbereich aus aller Welt zusammen
Die Gruppe Eugin veranstaltete am 21. und 22. April in Barcelona den Kongress EBART (Evidence-Based Assisted Reproduction Technology), dem weltweit ersten zum Thema wissenschaftliche Belege für verschiedene derzeit angewendete Behandlungen und Verfahren in der assistierten Reproduktion.
Bei diesem internationalen Kongress kamen etwa 300 Fachleute aus der Medizinbranche und konkret aus dem Bereich assistierte Reproduktion zusammen. An der Veranstaltung nahmen u.a. der emeritierte Prof. Johannes Evers, Chefredakteur von Human Reproduction, der wichtigsten einschlägigen Fachzeitschrift, medizinische Koryphäen wie Prof. David Keefe und Prof. Jan Brosen, Dr. Rita Vassena, Mitglied des Direktoriums der European Society of Human Reproduction and Embryology (ESRHE) und wissenschaftliche Leiterin der Klinik Eugin, sowie weitere Vortragende von Weltrang teil.
Mehr als die Hälfte aller Verfahren sind nicht wissenschaftlich fundiert
Laut einer vom British Medical Journal veröffentlichten Studie fehlt es 55 % der aktuell angewandten Verfahren an einer soliden wissenschaftlichen Grundlage, d.h. es gibt keine ausreichenden schlüssigen Beweise für ihre Wirksamkeit. „Das gilt auch für die Reproduktionsmedizin“, so Dr. Rita Vassena, Co-Direktorin des Kongresses und Mitglied des Direktoriums der European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE).
Präventive Genetik in der Diskussion
Ein weiteres großes Thema, das bei dem Kongress behandelt wurde, sind die wissenschaftlichen und ethischen Aspekte des Fortschritts im Bereich präventive Genetik. Diese Verfahren können zwar einen großen Vorteil hinsichtlich der Verhinderung der erblichen Übertragung der genetischen Veranlagung schwerer Erkrankungen bieten kann, werden aber in medizinischen Fachkreisen weiterhin kontrovers diskutiert.
In diesem Zusammenhang unterstreicht Dr. Rita Vassena, dass mithilfe präkonzeptiver Screenings, bei deren Anwendung Eugin Pionierarbeit geleistet hat, mehr als 200 Erbkrankheiten wie z.B. zystische Fibrose, Beta-Thalassämie, Fragiles-X-Syndrom sowie Morbus Gaucher, Morbus Hunter und Usher-Syndrom vermieden werden können.
Dr. Vassena gehört der Gruppe von Experten an, die der Meinung sind, dass diese Präventionsuntersuchungen bei der gesamten Bevölkerung durchgeführt werden sollten: „Das Risiko von Erbgutkombinationen, die beim Kind zu schweren genetisch bedingten Krankheiten führen können, liegt bei 3-4 %. In solchen Fällen bricht im Schnitt bei jedem vierten Kind die entsprechende Krankheit aus; somit läuft jedes 100. Kind Gefahr, an einer dieser Krankheiten zu leiden. Mithilfe von Verfahren der präventiven Genetik kann dieses Risiko bedeutend gesenkt werden.“