Diese Verfahren haben zwar keinen Einfluss auf das Ergebnis der Behandlung, können aber zum emotionalen Wohlbefinden der Patienten beitragen
Immer häufiger wird bei gesundheitlichen Problemen aller Art auf ergänzende Therapien zurückgegriffen. Es gibt zwar Stimmen, die den Erfolg solcher Behandlungen bei Menschen mit Schwierigkeiten, ein Kind zu zeugen, beschwören, doch aus wissenschaftlicher Sicht gibt es kaum Belege für ihre Wirksamkeit. Dennoch werden sie von vielen Menschen, bei denen sich die ersehnte Schwangerschaft einfach nicht einstellen will, parallel zur konventionellen medizinischen Behandlung in Anspruch genommen.
Lohnt sich das?
Sich für oder gegen eine ergänzende Therapie zu entscheiden, beeinflusst Ihre Behandlung der assistierten Reproduktion nicht negativ. Das steht außer Frage. Gleichzeitig werden Sie sich auf emotionaler Ebene ruhiger und entspannter fühlen.
Ein Besuch bei einem Therapeuten, der sich Zeit für Sie, Ihre Gefühle und Ihr Wohlbefinden nimmt, bietet auch eine wertvolle psychologische Unterstützung. Allein die Tatsache, in einem entspannten Umfeld mit einem außenstehenden, objektiven Zuhörer ohne Zeitdruck über den Prozess sprechen zu können, den Sie gerade durchlaufen, kann sich positiv auf Ihr Wohlbefinden auswirken.
Für welche Behandlung soll ich mich entscheiden?
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die für Menschen mit Empfängnisschwierigkeiten zu empfehlen sind: Akupunktur, Reflexzonenmassage, Aromatherapie, Homöopathie, Phytotherapie, Hypnotherapie, Reiki, traditionelle chinesische Medizin, und vieles mehr. Sie können natürlich Ihre gesamte Zeit – sowie eine beträchtliche Summe Geld – darauf verwenden, alle Optionen auszuprobieren; wenn Sie jedoch nur eine alternative Therapie in Anspruch nehmen möchten, müssen Sie eine finden, die Ihnen wirklich liegt.
Die Entscheidung für eine dieser Optionen ist anders als für eine Klinik der assistierten Reproduktion, wo Sie zertifizierte Erfolgsraten vergleichen und eine auf Tatsachen und Daten gestützte Entscheidung treffen können. Hier geht es in erster Linie darum herauszufinden, was am besten zu Ihnen passt. Die gewählte Therapie sollte Ihnen Ruhe und Ausgeglichenheit bringen und von einem Spezialisten durchgeführt werden, dem Sie vertrauen.
Es gibt nur wenige wissenschaftliche Belege dafür, dass diese Therapieformen sich wirklich positiv auf Fruchtbarkeitsschwierigkeiten auswirken, doch viele Menschen in einer solchen Situation finden diese Verfahren zweifellos hilfreich. Selbstverständlich gibt es auch viele Menschen, die keine ergänzende Behandlung in Anspruch nehmen, und auch dies beeinträchtigt die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Behandlung der assistierten Reproduktion nicht.
Was muss ich vor Therapiebeginn berücksichtigen?
Sie sollten stets Ihren Facharzt zu Rate ziehen, bevor Sie den ersten Schritt machen. Es bestehen in der Regel keine nachteiligen Wechselwirkungen, doch zu bestimmten Aspekten sollten Sie keine Fragen offen lassen – insbesondere, wenn Sie auf Empfehlung eines Therapeuten Nahrungsergänzungsmittel oder pflanzliche Medikamente einnehmen möchten. Vergewissern Sie sich auch, dass der Spezialist, von dem Sie sich behandeln lassen, über die nötigen Qualifikationen sowie eine offizielle Zulassung verfügt.
Informieren Sie sich auch über den Preis für jede Sitzung und darüber, wie viele Sitzungen empfohlen werden. Einige Therapieformen sind teuer und die Kosten können rasch in ungeahnte Höhen schnellen. Überlegen Sie gut, wie viel Geld Sie ausgeben können und wollen, bevor Sie mit einer Therapie beginnen.
Viele der Aussagen zur Wirksamkeit solcher Therapieformen bei Unfruchtbarkeit sind nicht wissenschaftlich fundiert. Sie sollten daher realistisch sein, was die Ergebnisse angeht. Wenn Sie sich aber emotional besser fühlen und Ihr Wohlbefinden erhöhen möchten, sind ergänzende Behandlungen eine Überlegung wert.
Kate Brian
Schriftstellerin und Journalistin
Kate Brian ist Journalistin, Schriftstellerin und Autorin von vier Büchern zum Thema Mutterschaft und Fruchtbarkeit, u.a. The Complete Guide to IVF. Nachdem sie sich selbst einer In-vitro-Fertilisation unterzogen hatte, fing Kate an, aus Patientinnensicht über das Thema Unfruchtbarkeit zu schreiben.
Derzeit arbeitet Kate mit verschiedenen Medien als Expertin zum Thema Fruchtbarkeit zusammen und hat ein eigenes Blog, auf dem sie die neuesten Berichte und Meinungen rund um das Thema Fruchtbarkeit sowie nützliche Ratschläge und Ressourcen für Menschen, die versuchen, ein Baby zu bekommen, postet.
Haben Sie eine Frage? Dann schreiben Sie einen Kommentar und unsere Spezialisten beraten Sie gerne persönlich. Sie können uns auch auf unseren sozialen Netzwerken folgen.