Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit 40 und worauf sollten Sie achten?

Veröffentlicht: 9 Januar 2023|Aktualisiert: 9 Januar 2023|Über assistierte Reproduktion.|

Da sich immer mehr Frauen dazu entschließen, nach dem 40. Lebensjahr erstmalig oder erneut Mutter zu werden, stellt sich die Frage, wie hoch die Chancen auf eine Schwangerschaft mit 40 sind. Vielen Frauen in diesem Alter gelingt es, ohne Schwierigkeiten schwanger zu werden, und die meisten Schwangerschaften verlaufen problemlos. Allerdings müssen wir hier die biologische Uhr der Frau berücksichtigen.

Wenn eine Frau ab 40 beschließt, Mutter zu werden, wird sie mit einem altersbedingten Problem ihres Körpers konfrontiert. So kann sich beispielsweise die Alterung ihrer Fortpflanzungsorgane in einer geringen ovariellen Reserve äußern. Aber trotz aller Probleme ist es auch mit 40 möglich, Mutter zu werden, und im Folgenden erklären wir Ihnen, wie Sie es schaffen können.

Ist es möglich, mit 40 auf natürlichem Wege schwanger zu werden?

Auch wenn die Fruchtbarkeit ab einem Alter von 30 bis 35 Jahren auf natürliche Weise abnimmt, ist es immer noch möglich, mit 40 ohne Eingriff schwanger zu werden. Allerdings sind die Aussichten auf eine natürliche Schwangerschaft in diesem Alter geringer als bei jüngeren Frauen. Konsultieren Sie hierzu unseren Timefreeze-Fruchtbarkeitskalkulator.

Aber machen Sie sich keine Sorgen – ab 40 schwanger zu werden ist alles andere als unmöglich, auch wenn es möglicherweise etwas länger dauert. Deshalb empfehlen wir Ihnen, einen Experten zu Rate zu ziehen, wenn Sie 40 Jahre oder älter sind und nach 6 Monaten mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr noch nicht schwanger geworden sind.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ab 40 mit einer Kinderwunschbehandlung?

Die Medizin auf diesem Gebiet ist noch jung – im Jahr 2018 wurde das erste durch assistierte Reproduktion geborene Mädchen 40 Jahre alt. Jeder assistierte Reproduktionsbehandlungstyp bietet unterschiedliche Möglichkeiten einer Schwangerschaft mit 40.

Außer bei der Eizellspende ist das Lebensalter der Patientin ein wichtiger Faktor, da die Reproduktionsfähigkeit der weiblichen Eizellen ab einem Lebensalter von 35 Jahren spürbar abnimmt. Die derzeit am besten untersuchten und meistgenutzten Möglichkeiten sind die intrauterine Insemination (IUI) und die In-vitro-Fertilisation (IVF).

Intrauterine Insemination

Die intrauterine Insemination ist die weniger komplexe Behandlungsoption. Sie ist in der Regel für Frauen unter 40 Jahren angezeigt. Um eine möglichst hohe Schwangerschaftswahrscheinlichkeit zu erzielen, werden im Vorfeld ausgewählte Spermien zum günstigsten Zeitpunkt direkt in Ihre Gebärmutter eingebracht. Diese Behandlung bietet die besten Schwangerschaftsaussichten bis zum 3. oder 4. Versuch.

Die intrauterine Insemination kann entweder mit Partnersamen oder mit dem Sperma eines Spenders durchgeführt werden. Bei der IUI mit Spendersamen wird die Spermaprobe eines ausgewählten anonymen Spenders verwendet, der im Vorfeld umfassend untersucht wurde. Bei Frauen unter 40 liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft beim dritten Versuch zwischen 42% und 59%, während bei Frauen über 40 die Schwangerschaftsrate nach dem dritten Versuch 37% beträgt.

Was die IUI mit Partnersamen betrifft, so haben Frauen unter 40 Jahren eine kumulative Schwangerschaftswahrscheinlichkeit beim dritten Versuch zwischen 41% und 51%, während die kumulative Schwangerschaftsrate bei Frauen über 40 nach dem dritten Versuch 32% beträgt.

In-vitro-Fertilisation (IVF)

Die meisten In-vitro-Fertilisationsbehandlungen führen zu einer deutlichen Verbesserung der Befruchtungsrate, und zwar vor allem bei Verwendung der ICSI-Technik. Bei diesem Verfahren kann die IVF mit gespendeten Eizellen oder mit den eigenen Eizellen der Patientin durchgeführt werden, und in beiden Fällen steigt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit der Anzahl der Transfers.

Der Embryotransfer ist der letzte Schritt einer IVF-Behandlung. Nach der Befruchtung der eigenen oder gespendeten Eizellen im Labor werden die hierbei gewonnenen Embryonen in die Gebärmutter der werdenden Mutter eingesetzt.

Bei der Verwendung von gespendeten Eizellen ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft am höchsten, wenn alle möglichen Übertragungen in drei aufeinander folgenden Zyklen durchgeführt werden. Hier liegt die kumulierte Schwangerschaftswahrscheinlichkeit bei 98%.

Bei der IVF mit gespendeten Eizellen ist das Alter der künftigen Mutter kein entscheidender Faktor, da wir über hochwertige Eizellen verfügen, die mehrere medizinische und genetische Tests bestanden haben.

Bei einer Befruchtung mit eigenen Eizellen schwankt die Schwangerschaftsrate von Frauen zwischen 38 und 44 Jahren zwischen 12% und 53%, wobei sie mit zunehmendem Alter der Frau abnimmt.

Ist eine Schwangerschaft ab 40 mit Risiken verbunden?

Schwangere Frauen im fortgeschrittenen Alter haben in der Regel mehr gesundheitliche Probleme als jüngere Frauen. Die Risiken einer Schwangerschaft mit 40 hängen vor allem mit zwei häufigen Komplikationen zusammen: Diabetes und Bluthochdruck. In diesem Zusammenhang spricht man von “Schwangerschaftsdiabetes” und “schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck”.

Beide Risikofaktoren steigen proportional zum Alter der Mutter. In einigen Fällen besteht ein erhöhtes Risiko, wenn die Schwangere übergewichtig oder fettleibig ist oder aufgrund von anderen gesundheitlichen Problemen schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck (Präeklampsie) entwickeln kann. Dieser Zustand ist durch das plötzliche Auftreten von Bluthochdruck und Anzeichen von Organschädigungen während der Schwangerschaft gekennzeichnet. Wenn diese Komplikation nicht ärztlich behandelt wird, kann sie zu ernsthaften Problemen für Mutter und Kind führen.

Für das Baby steigt bei einer Schwangerschaft ab 40 das Risiko der folgenden Komplikationen:

  • Erhöhtes Geburtsgewicht (Makrosomie): die Wahrscheinlichkeit dieser Komplikation steigt mit dem Alter der Mutter.
  • Placenta praevia. Hierbei wird der Gebärmutterhals, also der Ausgang aus der Gebärmutter, von der Plazenta des Babys teilweise oder vollständig überdeckt. Bei dieser Komplikation kann es während der Schwangerschaft und der Geburt zu stärkeren Blutungen kommen.
  • Fehlgeburt oder Totgeburt. Bei älteren Frauen besteht ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt. Im Alter von 40 Jahren enden 27% der Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt. Bei Frauen bis 30 beträgt diese Quote 16%.
  • Kaiserschnitt. Wenn Sie 40 Jahre oder älter sind, ist eine Entbindung per Kaiserschnitt wahrscheinlicher als eine vaginale Geburt.
  • Down-Syndrom. Das Risiko, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen, steigt mit dem Alter. Bei einem Alter der Mutter von 20 Jahren wird 1 von 1.480 Kindern mit dieser Chromosomenstörung geboren. Aber wenn die Mutter 40 ist, steigt dieses Risiko auf 1:85, und bei einer 45-jährigen Mutter liegt es bei 1:35.

Allerdings lassen sich diese Probleme frühzeitig diagnostizieren, wenn die Gesundheit der werdenden Mutter von Anfang an vollständig überwacht wird. Durch eine strikte Kontrolle des Blutzuckerspiegels und des Blutdrucks sowie durch einen gesunden Lebenswandel lässt sich das Auftreten dieser Komplikationen verhindern.

Dank der Fortschritte in der Reproduktionstechnologie wird die Mutterschaft im fortgeschrittenen Alter immer beliebter. Die Frauen von heute haben mehr Freiheiten und Möglichkeiten als je zuvor, um Mutter zu werden, wenn sie dazu bereit sind.

Mit der richtigen Unterstützung, einer ausreichenden finanziellen Stabilität und einer optimalen medizinischen Versorgung können Frauen über 40 die neue Herausforderung mit Sicherheit und Zuversicht angehen. Eine Mutterschaft im fortgeschrittenen Alter ist zwar mit einigen Risiken verbunden, die aber durch die Freuden der Mutterschaft mehr als aufgewogen werden.

Wenn Sie die Aufnahme einer Kinderwunschbehandlung erwägen, vereinbaren Sie einfach ein unverbindliches Gespräch mit uns, in dem wir alle Ihre Fragen klären.

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