Von wiederholten Fehlgeburten spricht man, wenn eine Frau vor der 20. Schwangerschaftswoche drei oder mehr Fehlgeburten in Folge erlitten hat.
Diese Verluste sind in körperlicher und seelischer Hinsicht sehr belastend. Um wiederholte Fehlgeburten zu vermeiden, sollte unbedingt abgeklärt werden, was die Ursachen und Folgen sind und was getan werden kann, damit sich eine Fehlgeburt nicht wiederholt.
Ursachen für wiederholte Fehlgeburten
Nicht alle wiederholten Fehlgeburten sind auf medizinische Probleme zurückzuführen. Oft handelt es sich um sporadische Komplikationen, die nicht von einem gesundheitlichen Problem der Mutter oder des Fötus herrühren.
Wiederholte Fehlgeburten können verschiedene Ursachen haben:
- Genetische Veränderungen: Mutationen in den Genen eines Elternteils oder Veränderungen in den Chromosomen des Fötus können mehrere Fehlgeburten in Folge verursachen.
- Anomalien der Gebärmutter: Fehlbildungen der Gebärmutter (z. B. eine Gebärmutter mit einem Septum) können die Entwicklung des Fötus behindern und zu wiederholten Fehlgeburten führen.
- Hormonelle Probleme: Störungen im Hormonhaushalt einer Frau (wie beim polyzystischen Ovarsyndrom) können sich auf den Verlauf der Schwangerschaft auswirken und zu wiederholten Verlusten des Fötus führen.
- Immunologische Probleme: Manchmal Mutter wird der Fötus vom Körper der Mutter als Fremdkörper erkannt und von dessen Abwehrkräften angegriffen, was zu wiederholten Fehlgeburten führt.
- Infektionen oder chronische Krankheiten: Einige Infektionen wie Röteln, oder chronische Krankheiten wie Diabetes können das Risiko von wiederholten Fehlgeburten erhöhen.
- Umweltfaktoren und Lebensgewohnheiten: Verschiedene toxische Substanzen wie Alkohol, Tabak und Drogen erhöhen das Risiko einer Fehlgeburt.
- Alter der Mutter: Frauen über 35 erleiden mehr Fehlgeburten als jüngere Frauen, was sowohl auf die Alterung der Eizellen als auch auf andere altersbedingte Faktoren zurückzuführen ist.
Die Folgen von wiederholten Fehlgeburten
Wiederholte Fehlgeburten haben starke emotionale Auswirkungen für das Paar, wie Kummer, Angst und Depressionen. Aber auch medizinische Folgen für die Mutter, wie Infektionen oder starke Blutungen sind möglich. Wiederholte Fehlgeburten können sogar zu langfristigen Fruchtbarkeitsproblemen führen.
Behandlungsmöglichkeiten bei wiederholten Fehlgeburten
Die Wahl der Behandlung hängt im Allgemeinen von der Ursache der Fehlgeburten ab. Bei Anomalien der Gebärmutter ist eine Operation das Mittel der Wahl. Wenn die Ursache ein polyzystisches Ovarsyndrom ist, kommt eine Hormontherapie infrage, wenn der Körper der Mutter eine unerwünschte Reaktion auf den Fötus zeigt, eine Immuntherapie. Bei genetischen Anomalien ist eine genetische Beratung angezeigt. In diesem Fall kann eine In-vitro-Fertilisation Betracht gezogen werden, bei der nur Embryonen ohne die betreffende Anomalie übertragen werden.
Darüber hinaus braucht die Mutter auch den emotionalen Rückhalt durch ihr familiäres Umfeld, um mit der Angst vor einer erneuten Fehlgeburt umzugehen, die in jeder Schwangerschaft möglich ist.
Risiken für Mutter und Kind bei wiederholten Fehlgeburten
Wie bereits erwähnt, können wiederholte Fehlgeburten medizinische und seelische Folgen für die Mutter haben. Bei einer erneuten Schwangerschaft ist aber auch der den Fötus gefährdet. Wiederholte Verluste können auf Chromosomenveränderungen zurückzuführen sein, die zu einem nicht lebensfähigen Embryo führen. In diesen Fällen bricht der Körper der Mutter die Schwangerschaft ab, um zu verhindern, dass ein Baby mit genetischen Problemen ausgetragen wird.
Vorbeugung gegen wiederholte Fehlgeburten
In einigen Fällen ist die Einnahme von Folsäure und anderen Vitaminpräparaten für die Schwangerschaft eine gute Vorbeugungsmaßnahme gegen einen Verlust der Frucht. Aber das Wichtigste ist eine möglichst gesunde Lebens- und Ernährungsweise und die Beibehaltung eines angemessenen Körpergewichts.
Um Risiken für die Mutter und den Fötus vorzubeugen, sollte sich das Paar in jedem Fall umfassend untersuchen lassen. Eine solche Untersuchung besteht aus Gentests, Hormon- und Immuntests sowie aus bildgebenden Untersuchungen. Jeder Fall ist einzigartig, deshalb sollen die Paare eine umfassende medizinische Betreuung in Anspruch nehmen und sich professionelle seelische Unterstützung sichern.
Darüber hinaus kann eine Überwachung durch eine qualifizierte medizinische Fachkraft in den frühen Phasen der Schwangerschaft dazu beitragen, unbemerkte Probleme zu erkennen und zu beheben.
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