Fachbereich Fruchtbarkeitsbehandlungen für Transgender-Personen2024-02-08T12:35:29+00:00
Fachbereich Fruchtbarkeitsbehandlungen für Transgender-Personen

Kinderwunschbehandlungsoptionen für Transgender-Personen

Die Formen der Mutterschaft und Vaterschaft in unserer heutigen Gesellschaft entwickeln sich parallel zu den modernen Lebensformen. Die Möglichkeit, Kinder zu bekommen und die Freiheit, die entsprechende Entscheidung zu treffen, sind Errungenschaften, die aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken sind.

In unseren Zentren verfügen wir über umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse bei der Betreuung von LGTBIQ+-Patienten, unabhängig von ihrer Situation und ihren Bedürfnissen.

Sowohl die WHO als auch die World Professional Association for Transgender Health (WPATH) unterstützen das Recht von Transgender-Personen mit Kinderwunsch auf eine angemessene Gesundheitsversorgung. Bei diesen Personengruppen können die Hormontherapien im Zuge der Geschlechtsangleichung zu Unfruchtbarkeit oder Sterilität führen.

Daher müssen Patienten, die sich einer Geschlechtsangleichung unterziehen wollen, darüber informiert werden, wie sich diese auf ihre Fruchtbarkeit auswirken kann und welche Perspektiven es im Hinblick auf eine gegenwärtige und zukünftige Elternschaft gibt.

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Informationen über die Erhaltung der Fruchtbarkeit von Transgender-Personen

Bei Transgender-Männern, die regelmäßig Testosteron (das wichtigste Hormon, das zur Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale beiträgt) verabreicht bekommen, ist zu berücksichtigen, dass diese Behandlungen die ovarielle Reserve und die Möglichkeiten einer Fortpflanzung beeinträchtigen können.

In diesen Fällen besteht die Möglichkeit, die Fruchtbarkeit durch eine Entnahme von Eizellen zu erhalten. Hierbei raten die Fachleute dazu, diese Behandlung vor Aufnahme der Hormonbehandlung vorzunehmen. Wenn die Patientin bereits behandelt wird, kann die Hormontherapie vorübergehend ausgesetzt und eine Technik zur Erhaltung der Fruchtbarkeit vorgenommen werden. Unter dieser Maßnahme versteht man in der Regel das Einfrieren von Eizellen.

Transgender-Männer, die sich einer Oophorektomie, also einer Entfernung ihrer Eierstöcke, unterzogen haben, kommen nicht für eine Behandlung mit ihren eigenen Keimzellen in Frage, wohl aber für eine Behandlung mit Eizellspende.

Wie funktioniert das Einfrieren oder die Vitrifikation von Eizellen?

Das Einfrieren bzw. die Vitrifikation von Eizellen wird angewendet, um die Fruchtbarkeit einer Frau zu erhalten. Dazu werden zunächst die Eierstöcke mit einer Hormonbehandlung vorbereitet. Danach werden die Eizellen durch eine kleine Punktion entnommen und anschließend eingefroren.

Hierbei kommt die Methode des Schockfrostens zum Einsatz, bei dem die Eizellen in -196 °C kalten flüssigen Stickstoff eingetaucht werden. Auf diese Weise bleiben die Zellen bis zum Zeitpunkt ihrer Verwendung in einer Kinderwunschbehandlung auf unbestimmte Zeit im gleichen Zustand erhalten.

Transmänner: Welche Kinderwunschbehandlungen gibt es?

Für eine assistierte Reproduktionsbehandlung bei Transmännern muss zunächst die Testosteronbehandlung ausgesetzt und eine Bewertung der ovariellen Reserve vorgenommen werden. Wenn vorher Eizellen eingefroren wurden, können diese für die assistierte Reproduktionsbehandlung verwendet werden.

Wenn die eigenen Spermien des Partners verwendet werden können, bestehen die folgenden Möglichkeiten:

  • Intrauterine Insemination unter Verwendung des Samens des Partners (IUI-P).
  • In-vitro-Fertilisation (FIV) unter Verwendung der eigenen Eizellen der Frau und des Samens des Partners

Falls eine Samenspende notwendig ist, bestehen die folgenden Möglichkeiten:

  • Intrauterine Insemination mit dem Samen eines Spenders (IUI-S).
  • In-vitro-Fertilisation (IVF) unter Verwendung der eigenen Eizellen und mit dem Samen eines Spenders.
  • In-vitro-Fertilisation (IVF) unter Verwendung von gespendeten Eizellen und mit dem Samen eines Spenders.
  • ROPA-Methode unter Verwendung von Eizellen der Partnerin und mit dem Samen eines Spenders.

Daneben besteht die Möglichkeit einer Embryospende.

Erhaltung der Fruchtbarkeit bei Transfrauen

Bei der hormonellen Behandlung von Transfrauen kann eine Antiandrogen- oder eine Östrogentherapie eingesetzt werden. In beiden Fällen kommt es zu negativen Auswirkungen auf die Hodenfunktion und die Spermienproduktion. Auch die Samenqualität kann durch eine geringere Reife und Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigen werden.

Daher raten Experten Transfrauen, ihr Sperma einzufrieren, bevor sie mit dem Eingriff beginnen. Das Verfahren ist einfach: Eine Spermaprobe wird entnommen und eingefroren, bis die Entscheidung getroffen wird, sie zu verwenden. Alternativ kann auch eine Hoden-FNA (Feinnadel-Aspirationspunktion) durchgeführt werden, bei der die Spermien durch eine Punktion direkt aus dem Hoden entnommen werden. Dieses Verfahren ist allerdings weniger verbreitet.

Transfrau: Welche Kinderwunschbehandlungen gibt es?

Wenn Sie einen Partner haben, der in der Lage ist, ein Kind auszutragen, gibt es mehrere Möglichkeiten für assistierte Reproduktionsbehandlungen. Als erstes muss die Transfrau ihre Östrogenbehandlung aussetzen und eine ausreichende Ejakulation erreichen, damit ihr Partner schwanger werden kann. Dies kann durch eine der folgenden Techniken erreicht werden:

  • Intrauterine Insemination (IUI).
  • In-vitro-Fertilisation (FIV) unter Verwendung des Samens des Partners.
  • In-vitro-Fertilisation (FIV) unter Verwendung von gespendeten Eizellen.

Bei Transgender-Frauen, deren Sperma vor der Behandlung eingefroren wurde, könnte diese Probe für die gleichen assistierten Reproduktionsverfahren verwendet werden.

Auch hier besteht alternativ die Möglichkeit, auf eine Samen- oder Embryospende zurückzugreifen.

Weitere Informationen über Kinderwunschbehandlungen für Transgender-Personen

Wenden Sie sich an uns, wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen. Unser multidisziplinäres Expertenteam wird eine maßgeschneiderte Lösung für Sie finden.

Einfrieren von Eizellen

Die Behandlung zur Erhaltung Ihrer Fertilität dauert nur wenige Tage und wird sich kaum auf Ihren Alltag auswirken.

Tiefgekühlte Eizellen und Fertilität

Die Schwangerschaftsquoten mit Eizellen, die mithilfe der Vitrifikationstechnik eingefroren wurden, sind mit denen von frischen Eizellen vergleichbar. Dies geht aus einer aktuellen Studie von Forschern der Eugin-Gruppe hervor, die an 1.800 Probanden vorgenommen wurde.

Lernen Sie das Team des Fachbereichs Fruchtbarkeitsbehandlungen für Transgender-Personen kennen

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Dr. Raffaele Rosania
Facharzt für Geburtshilfe, Gynäkologie und Reproduktionsmedizin
Experte für Behandlungen von Transgender-Personen
  • Abschluss in Medizin an der Sapienza-Universität in Rom.
  • Facharzt für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Aldo Moro e Bari-Universität.

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